Das neue Luzerner Theater besetzt mit einem Neubau den Ort, den es seit 1840 geprägt hat, lange bevor das Neustadtquartier zum Ende des 19. Jhdts. entstand. In jüngster Zeit wurde auch der Stadtraum immer mehr in die Konzeption des Theaters mit einbezogen. Dieser Möglichkeit soll unser Entwurf des Neuen Theaters Luzern gerecht werden.
Die Identität des Luzerner Theaters liegt zu einem grossen Teil in der Verbindung von Ort und Nutzung begründet. Auch wenn das Theater ein grösseres Haus bekommt, bleibt es am selben Ort, ähnlich wie auch viele Kirchen auf kleine Kapellen zurückgingen, die über Jahrhunderte und oft über mehrere Zwischenstufen erweitert oder durch grössere Bauvolumen ersetzt wurden. Für das neue Volumen spielt die Nähe zur Jesuitenkirche eine entscheidende Rolle.
Das neue Haus behält wichtige Elemente des bestehenden Baukörpers bei (Walmdach, Arkaden, Rooftop-Terrasse, Präsenz zur Reuss) und ergänzt diese mit sparsamen, aber bedeutungsvollen Gesten. Das Fassadenmotiv der Arkaden nimmt Bezug auf die Uferbebau- ung der gegenüberliegenden Altstadt, mit Rathaus, «Unter der Egg» und weiteren uferbegleitenden Bauten. Sie kennzeichnen das Gebäude als explizit öffentlich, der Allgemeinheit zugedacht.
Das Theaterfoyer bildet, mit den verschiedenen gastronomischen Angeboten, als gemeinsamer Aufenthaltsbereich für die Bürgerinnen und Bürger quasi das „Wohnzimmer für alle“.